Vishnus Tod
Ein Buch der Bosheit.
Bosheit unter den Bewohnern des Hauses in Bombay, deren Hausgehilfe, der ihnen Botengaenge und Einkaeufe erledigt, am unteren Treppenabsatz wohnt und schlaeft.
Bosheit zwischen den beiden Hindu-Familien, den Asranis und den Pathaks, die eine Kueche miteinander teilen muessen, und auch innerhalb der Familien.
Bosheit zwischen dem ersten Stock und den muslimischen Jalals im zweiten, die sich zu Gewalttaetigkeiten aufschaukelt.
Was wie Liebe und Vereinigung des Verschiedenen anfaengt, die Liebesbeziehung ihrer Kinder Kavita und Salim, das entpuppt sich bald als dramatische Selbstinszenierung nach Vorbildern indischer Bollywood-Filme, und muendet wieder in Bosheit.
Was wie wiedererwachte Liebe zwischen den alten Jalals aussieht, wenn sie naeher zusammenruecken und einander zuzuhoeren scheinen, das zeigt doch umsomehr ihre Selbstsucht, denn sie versteigen sich jeweils in ihrer Welt und geben einander ungeruehrt preis. Bis in die kleinsten Alltagsereignisse wird das Kalkuel sichtbar, wo jeder den andern ausbeuten will und auf Kosten anderer sich selbst steigern.
Ueber den sterbenden Vishnu steigen sie hinweg, und bilden so das Kastensystem ab, in dem nur der Tod einen Aufstieg zulaesst.
Wenn Kalkuel im Zentrum der Begegnungen steht, dann erscheint es ueberfluessig, mit Hungerstreiks wie dieser Tage in Delhi gegen Korruption auf Regierungsebene zu demonstrieren - denn Korruption blueht in den Herzen aller, die nicht von sich selbst wegkommen und den anderen gebrauchen. Der hinduistische Weg der Selbsterkenntnis bedarf wie in allen anderen Kulturen und Religionen der Unterscheidung zwischen Selbsttaeuschung und Wahrheit. Eine Kritik an der buergerlichen Doppelmoral, welche die Religion an ihren Karren spannt.
Bosheit unter den Bewohnern des Hauses in Bombay, deren Hausgehilfe, der ihnen Botengaenge und Einkaeufe erledigt, am unteren Treppenabsatz wohnt und schlaeft.
Bosheit zwischen den beiden Hindu-Familien, den Asranis und den Pathaks, die eine Kueche miteinander teilen muessen, und auch innerhalb der Familien.
Bosheit zwischen dem ersten Stock und den muslimischen Jalals im zweiten, die sich zu Gewalttaetigkeiten aufschaukelt.
Was wie Liebe und Vereinigung des Verschiedenen anfaengt, die Liebesbeziehung ihrer Kinder Kavita und Salim, das entpuppt sich bald als dramatische Selbstinszenierung nach Vorbildern indischer Bollywood-Filme, und muendet wieder in Bosheit.
Was wie wiedererwachte Liebe zwischen den alten Jalals aussieht, wenn sie naeher zusammenruecken und einander zuzuhoeren scheinen, das zeigt doch umsomehr ihre Selbstsucht, denn sie versteigen sich jeweils in ihrer Welt und geben einander ungeruehrt preis. Bis in die kleinsten Alltagsereignisse wird das Kalkuel sichtbar, wo jeder den andern ausbeuten will und auf Kosten anderer sich selbst steigern.
Ueber den sterbenden Vishnu steigen sie hinweg, und bilden so das Kastensystem ab, in dem nur der Tod einen Aufstieg zulaesst.
Wenn Kalkuel im Zentrum der Begegnungen steht, dann erscheint es ueberfluessig, mit Hungerstreiks wie dieser Tage in Delhi gegen Korruption auf Regierungsebene zu demonstrieren - denn Korruption blueht in den Herzen aller, die nicht von sich selbst wegkommen und den anderen gebrauchen. Der hinduistische Weg der Selbsterkenntnis bedarf wie in allen anderen Kulturen und Religionen der Unterscheidung zwischen Selbsttaeuschung und Wahrheit. Eine Kritik an der buergerlichen Doppelmoral, welche die Religion an ihren Karren spannt.
weichensteller - 31. Aug, 14:11